Gewächshaus-Lüftung

Zur Vermeidung eines Hitzestaus


Serre_0744_200.jpg Problemstellung: Falls vergessen wurde, morgens die Tür des Gewächshauses zu öffnen, dann drohte bei vollem Sonnenschein ein übler Hitzestau im Innern des Gewächshauses, der durchaus innerhalb eines Tages sämtliches Gemüse ruinieren könnte.
Das Haus ist ein 750-Euronen-Modell von Hela. Im Dach befanden sich zwei Klappen, die man beim Aufbau frei platzieren konnte; zweckmässigerweise nicht zu nahe und auch gegenüberliegend, um eine anständige Zirkulation zu ermöglichen.
Wie kriegt man nun mit Bordmitteln und nur einem Motor die beiden Klappen bewegt?
Serre_0744_200.jpg Nach intensivem Knobeln schliesslich die folgende Lösung:
Unter dem First des Daches wurde ein Brett befestigt, mit zwei quadratischen Kanthölzern, die mit einer kleinen Achse versehen, im Eisenwinkeln gelagert sind.
Diese sind mit ein paar Alu-Profilen mit jeweils einer Klappe verbunden, so dass bei entgegengesetztem Drehen beider Kanthölzer die beiden Klappen auf- resp. niedergehen. In einer späteren Phase wurde eines dieser Hölzer mit einem langen Eisenprofil geschultert, weil sich im Laufe eines Tages eine gewisse Torsion der Hölzer einstellte, sodass beim abendlichen Schliessen der Klappen der Endschalter nicht richtig betätigt wurde, und so der Wischermotor seine geballte Kraft an der Installation und den Schnüren auslassen konnte...

Ein Endschalter (Microswitch) hinten an der rechten Achse, der andere rechts am unteren Rand der Klappe.

Serre_0744_200.jpg Ausgangspunkt für die Automatik war ein simpler Thermostatbausatz von Vellemann. Dieser wurde jedoch alsbald massiv umgeändert, weil der Haltestrom des kleinen Relais den Stromverbrauch der gesamten Installation verdoppelte. Schliesslich sollte das Ganze ohne Netzanschluss realisiert werden. Der hohe Strom des Wischermotors war fast vernachlässigbar angesichts des 24h-Ruhestroms der Schaltung. So wird ein Relais nur aktiviert zum Öffnen, und fällt dann ab, bis irgendwann dann das zweite Relais für das Schliessen sorgt, und dann auch abfällt. Nur so war eine einfache Photovoltaik machbar.
Hier muss ich aber anmerken, dass eine Mini-Schaltung mit einem kleinen Atmel-Prozessor die Anlage wesentlich vereinfacht hätte, und zusätzlich mittels Timern für zusätzliche Betriebs-Sicherheit gesorgt hätte. Er hätte auch die Motoren bald abschalten können, wenn wieder mal aus irgendeinem Grund der Wischermotor die Schnüre durchgerissen hätte.

Funktion: Der Wischermotor vom Schrottplatz wickelt in einer Laufrichtung beide Schnüre auf seiner verlängerten Achse auf. Beim Rückwärtslauf werden die Schnüre wieder abgewickelt, bis die eine Klappe den Endschalter drückt.

Serre_0744_200.jpg Ein preiswertes Solarpanel von Conrad sorgt zusammen mit einem gebrauchten 12V/6Ah-Bleigelakku für einen autonomen Betrieb, und kann tagelanges bedecktes Wetter locker überbrücken.


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last update: April 26th 2013