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Das kindliche Spiel


Die Bedeutung des kindlichen Spiels

“Denn, um es endlich einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.”

Friedrich Schiller


Das Spiel ist viel mehr als eine kindliche Tätigkeit und mehr als nur Zeitvertreib, es ist eine wichtige Auseinandersetzung mit sich selbst, anderen und der Lebenswelt. Weil Kinder lebendig sind und weil sie Kinder sind, können sie gar nicht anders als spielen. Es ist die normalste und zugleich natürlichste Art, die Welt und das Leben kennen zu lernen indem sie sie spielend ausprobieren.

Spielen ist von extremer Wichtigkeit für das Kind. So wie die Kinder spielen, so werden sie. So wie ihr Umfeld aussieht, so spielen die Kinder. Was brauchen die Kinder zum Spielen? Nun, Kinder wollen sich bewegen, also bewegen wir das Gelände! Kinder wollen spielen mit Händen und Füßen, sie wollen sich selbst spielen, also gebe ich ihnen was sie brauchen, Stöcke und Steine und Orte, wo sie sich wohl fühlen und wo sie ungestört spielen können.

Wenn es aber im Schulhof nichts gibt außer Asphalt, dann sind die Möglichkeiten des Kindes ziemlich reduziert. Wenn nichts rumliegen darf zum Greifen, und greifen hat viel zu tun mit be-greifen, dann fehlen dem Kind wichtige Elemente zum Erlernen von Fähigkeiten, die für sein späteres Erwachsenenleben eingeübt werden können.

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Selbermachen heißt die Devise! Wenn Kinder im Schulhof Dinge aus der Natur finden, Äste, Laub, Boden, Steine usw, so können sie ihr Spiel selbst bestimmen, sie können so spielen, wie Kinder seit Urzeiten gespielt haben und wie sie sich seit Urzeiten auf ihr Erwachsenendasein vorbereitet haben.

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Leider stellen wir heute fest, dass den Kindern zunehmend Lebens- und Erfahrungsräume entzogen werden, womit wir unsere Kinder in die Passivität drängen. Wo frühere Generationen noch vor der Haustür natürliche Spielplätze vorfanden, macht unsere motorisierte Gesellschaft dies unmöglich und macht das Spiel vor der Haustür zu einem lebensgefährlichen Unterfangen.

Kinder haben heute wenig spontane, dafür aber viele geplante Kontakte. Die Eltern, in ständiger Taxi-Bereitschaft, unterstützen das Kind bei der Auswahl seiner Sozialkontakte, diese werden möglichst spannungsfrei gestaltet, was zur Folge hat, dass das Kind dadurch weniger soziale Konflikt- und Lösungsstrategien entwickelt.

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Hinzu kommt, dass in unserer heutigen Sicherheitspädagogik Spielplätze genormt, geprüft, technisch für ungefährlich befunden werden. Doch die von Erwachsenen entworfenen und ausgewählten Spielgeräte verlieren schnell ihren Reiz, denn sie werden schnell langweilig, da sie wenig Möglichkeiten bieten. Die Fähigkeit zweckfrei zu spielen gerät ins Hintertreffen, die spontane Initiative erstickt.